Wir möchten Menschen mit Diabetes im Heller’s ermöglichen, eine große Vielfalt an Speisen zu genießen, etwas für ihre Gesundheit zu tun und dabei die maximale Kontrolle über die zugeführten Speisen / Getränke zu behalten durch:
- höchste Qualität (= Vollwert-Qualität ! ) und darauf aufbauend eine gesunde, ausgewogene Vollwert-Ernährung (nach Prof. Dr. Leitzmann et al.) Lesen Sie hier
- freie Auswahl der Speisen in den Theken (35 Salate, 16 Variationen warme Speisen (Gemüsebasiert), Desserts etc.) und davon die Menge selber bestimmen
- Deklaration aller Zutaten – sämtliche Zutaten und Allergene werden auf Schildern an jeder Speise gekennzeichnet
Achtung: aufgrund variirender Rezepturen sind Nährwertangaben und eine Diabetesberatung nicht möglich.
Wir können aber ausführliche Auskunft zu den Speisen und Zutaten geben
Insbesondere die Vollwert-Qualität der angebotenen Speisen ist uns ein großes Anliegen, denn neben täglicher Bewegung und der Vermeidung von Übergewicht etc. ist eine gesunde, ausgewogene, vollwertige Ernährung für Diabetiker von elementarer Bedeutung. Aktuelle Studien [ (1) - (8), siehe unten „In diesem Text verwendete Studien / Quellen“ ] zum Thema Ernährung und Diabetes zeigen, dass die Bevorzugung bestimmter Lebensmittel und die Vermeidung anderer Lebensmittel das Risiko einer Diabetes Typ 2-Erkrankung erheblich senken können:
- Risikosenkung durch den erhöhten Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln (Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse, hochwertige Pflanzenöle etc.) und von Milchprodukten (1)
Die risikosenkende Wirkung dieser Lebensmittelgruppen ist auf die enthaltenen Vitalstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren etc.) und Ballaststoffe zurückzuführen, da diese den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv beeinflussen. Unter anderem verbessern sie die Insulinempfindlichkeit und verhindern Blutzuckerspitzen (2). Beispielhaft können folgende Erkenntnisse genannt werden:
- Ein kanadisches Forscherteam stellte in einer Studie mit medikamentenpflichtigen Typ 2 Diabetikern fest, dass sich Nüsse positiv auf den Blutzuckerwert (HbA1c), den Cholesterinspiegel und Fettstoffwechsel auswirken. Die Forscher raten Menschen mit Typ 2 Diabetes daher zum regelmäßigen Nussverzehr (3). Auch der erhöhte Verzehr (mindestens drei Portionen pro Woche) von Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen, Bohnen etc. verbessert nachweislich die Blutzuckerwerte von Menschen mit und ohne Diabetes-Erkrankung (2).
- Sekundäre Pflanzenstoffe wie Luteolin und Apigenin haben darüber hinaus z.B. Einfluss auf das blutzuckerregulierende Hormon Insulin sowie Enzyme, die die Zucker- und Fettbildung in der Leber verringern (4). Luteolin ist z.B. in Zitronen, Möhren, Paprika, Sellerie, Salat, Kohl und grünem Tee enthalten. Apigenin kommt z.B. in Petersilie, Zwiebeln, Grapefruits und Orangen vor (2).
- Risikosenkung durch die Vermeidung von bestimmten Nahrungsmitteln, die aus Weißmehl (z.B. Typ 405 !) hergestellt werden (z.B. Brot, Kuchen und Kekse) und zuckerhaltigen Getränken, Süßstoffen, rotem / verarbeitetem Fleisch und Eiern (1)
- Weißer Zucker, weißer Reis und andere raffinierte Getreideprodukte begünstigen Blutzuckerspitzen und haben weitere ungünstige Auswirkungen auf den Zucker-/Fettstoffwechsel.
- Süßstoffe stellen für Diabetiker jedoch keine sinnvolle Alternative dar, denn sie helfen weder dabei, die Energieaufnahme zu reduzieren, noch den Blutzucker- und Insulinverlauf zu regulieren (8). Stattdessen fördern sie die Entwicklung einer Glukose-Intoleranz (Vorstufe von Diabetes). Israelische Forscher vermuten, dass die Süßstoffe direkt zu der „Diabetesepidemie“ beigetragen haben könnten, die sie eigentlich bekämpfen sollten (5).
- Tierische Fettquellen wie Fleisch, Wurst, Eier und fettreiche Milchprodukte enthalten unter anderem ernährungsphysiologisch ungünstige Fette (Transfettsäuren, gesättigte Fettsäuren). Diese begünstigen die Entstehung von Übergewicht und Gefäßerkrankungen, weshalb der Verzehr der genannten Nahrungsmittel reduziert werden sollte (2).
> Die Studie (1) zeigt, dass der Verzehr der unter Punkt 2 aufgeführten Nahrungsmittel mit einem dreifach erhöhten Risiko
einer Diabetes Typ 2-Erkrankung verbunden ist!
Das festgestellte präventive und therapeutische Potenzial der Ernährung kann jedoch nur dann genutzt werden, wenn alle ernährungsphysiologisch wertvollen, antidiabetisch wirkenden Vitalstoffe durch eine möglichst geringe industrielle Verarbeitung und schonende Zubereitung der Lebensmittel erhalten bleiben. Deshalb wird bei der Umsetzung der Vollwert-Ernährung im Heller’s vollständig auf industriell stark verarbeitete Nahrungsmittel (siehe Punkt 2) verzichtet und auf die schonendste Zubereitung aller Lebensmittel in der Küche strengstens geachtet. Lesen Sie hier
Eine Umstellung der Ernährung – vorzugsweise auf Vollwert-Qualität und Vollwert-Ernährung – in Verbindung mit mehr körperlicher Aktivität sollte in der Therapie von Diabetes Typ 2 an erster Stelle, eine medikamentöse Therapie an zweiter Stelle stehen (6). Veränderungen des Lebensstils können alleine schon ausreichen, um Diabetes Typ 2 „in den Griff zu bekommen“ (7).
Fazit: Die Vollwert-Ernährung ist für Diabetiker das Non-Plus-Ultra (!) – nicht nur für Diabetiker, sondern für alle Menschen, die gesund sind oder an einer Krankheit leiden !
In diesem Text verwendete Studien / Quellen:
(1) Schwingshackl, L. et al. (2017). Food groups and risk of type 2 diabetes mellitus: a systematic review and meta-analysis of prospective studies.
(2) UGB = Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e.V. (Heller’s ist seit der Eröffnung 1987 Mitglied)
(3) Jenkins, D. J. et al. (2018). Nuts as a replacement for carbohydrates in the diabetic diet: a reanalysis of a randomised controlled trial. Diabetologia, 61(8), 1734-1747.
(4) Bumke-Vogt, C. et al. (2014). The flavones apigenin and luteolin induce FOXO1 translocation but inhibit gluconeogenic and lipogenic gene expression in human cells. PloS one, 9(8), e104321.
(5) Suez, J. et al. (2014). Artificial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota. Nature, 514 (7521), 181-186.
(6) VDBD (Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe) & DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)
(7) DZD (Deutsches Zentrum für Diabetesforschung)
(8) Tey, S. L. et al. (2017). Effects of aspartame-, monk fruit-, stevia-and sucrose-sweetened beverages on postprandial glucose, insulin and energy intake. International Journal of Obesity, 41(3), 450.